Sexten, 20. September 2019 – Die Dolomiten gehören seit nunmehr zehn Jahren zum UNESCO Welterbe. Eine Anerkennung, die positive wie negative Entwicklungen mit sich gebracht hat. Eine Anerkennung, die neue Herausforderungen schafft und nach innovativen und nachhaltigen Lösungsansätzen verlangt. Der Status quo und mögliche Zukunftsszenarien stehen beim Dolomites UNESCO Forum III im Fokus, das am Montag, 30. September ab 11 Uhr in Sexten stattfinden wird.
Wofür steht das Welterbe? Wie erleben Einheimische die Dolomiten? Was schätzen sie daran, inmitten der Dolomiten zu leben und wo gibt es Kritik oder Vermeidungspunkte? Und vor allem: Inwiefern war die bisherige Tourismusentwicklung wünschenswert und wie soll diese in Zukunft gestaltet werden? Diese und weitere spannende Fragen stehen in zehn Tagen beim Dolomites UNESCO Forum III im Kongress-Zentrum Sexten auf der Agenda.
Dem Tourismusverein Sexten, der EURAC, der IDM, der Stiftung UNESCO und dem Amt für Naturparke ist es als Veranstalter gelungen, renommierte Experten – vor allem aus dem Bereich Tourismus – wie etwa Takamitsu Kimura (Programmleiter des MSc International Tourism Management und Senior Dozent Liverpool John Moores University), Kelly Bricker (Professorin und Direktorin für den Bereich Parks, Freizeit und Tourismus – University of Utah), Harald Pechlaner (Leiter Center for Advanced Studies Eurach Research Bozen/Professor für Tourismus Kath. Universität Eichstätt Ingolstadt), Anna Scuttari (wiss. Mitarbeiterin Center for Advanced Studies Eurac Research), Roberto Cerrato (Direktor Vereinigung für das Erbe der Weinlandschaften von Langhe-Roero und Monferrato UNESCO), Maria Carmela Giarratano (Generaldirektorin Umweltministerium) oder Sascha Klöpper (Management Common Wadden Sea Secretariat) zu gewinnen, um in der Dolomitenregion 3 Zinnen gemeinsam nach Antworten und Lösungsansätzen für die diversen Problematiken zu suchen.
Leadership, Leidenschaft und Visionen sind gefragt
Die Veranstalter geben dabei einen Lösungsansatz auch schon vor: „Um die bevorstehenden Herausforderungen zu schaffen und beständige Lösungsansätze zu entwickeln braucht es Leadership, Leidenschaft und einen langfristigen Blick in die Zukunft. Es braucht eine Übernahme der Verantwortung der Akteure im Tourismus, sowie der Bevölkerung in den Dolomitengebieten. Hierfür sollte man sich auf die Wurzeln des Welterbes besinnen, auf jene Werte, die ausschlaggebend für die Verleihung dieses Titels waren – die Schönheit und die Geologie“, heißt es etwa in der offiziellen Broschüre des Dolomites UNESCO Forum III.
Gleichzeitig stellen die Veranstalter in diesem Zusammenhang weitere Fragen: Wie können diese Werte in Wertschätzung umgewandelt werden, ohne die Schutzgebiete zu zerstören? Wie dem Welterbe gegenüber wachsen und stärker in der Region verankert werden?
Die Sextner Kamingespräche als „Aperitif“
In eine ganz ähnliche Richtung führt die Debatte bei den Sextner Kamingesprächen 5, die am Sonntag, 29. September ab 18 Uhr und somit am Vorabend des Dolomites UNESCO Forum III über die Bühne gehen werden. Die Fragestellung lautet hier: Wo stehen wir heute, nach 10 Jahren Welterbe? Welche Wege sollen, bzw. müssen eingeschlagen werden, zum Schutze der Natur, zum Wohlergehen der Menschen und für eine mögliche ökonomische Weiterentwicklung der Region?
Unter der akademischen Leitung von Harald Pechlaner diskutieren hier Eske Nannen, Erika Stefani, Walter Hiche und Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Ergebnisse der Sextner Kamingespräche 5 sollen beim Dolomites UNESCO Forum III ausgewertet und weiter debattiert werden.
Das Dolomites UNESCO Forum III reiht sich ein in die zahlreichen Veranstaltungen, die 2019 im Zeichen des Jubiläumsjahres in Sexten organisiert wurden. Im Juli und August jährten sich zum 150. Mal die Erstbesteigung der Dreischusterspitze und der Großen Zinne durch das Dreigespann Paul Grohmann, Franz Innerkofler und Peter Salcher. Diese alpinistischen Meisterleistungen haben den Alpin-Tourismus in Sexten maßgeblich geprägt und zum weltweiten Renommee der kleinen Ortschaft im Herzen des Dolomiten UNESCO Welterbe beigetragen.
Foto: Harald Wisthaler
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