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Moos, 9. Jänner 2020 – Der Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn in Platt/Passeier hat am Donnerstag offiziell begonnen. Auf der Bergkristall-Bahn wurden zwei Trainingsläufe der Doppelsitzer, sowie jeweils ein Probedurchgang bei den Einsitzern (Frauen und Männer) durchgeführt. Vor den Augen Flavio Rodas, Präsident des italienischen Wintersportverbandes (FISI), ließen die heimischen Kufenflitzer die Muskeln spielen.   

Bei den Doppelsitzern erzielten Patrick Pigneter (Völs)/Florian Clara (St. Martin in Thurn) in beiden Trainingsläufen Bestzeit. Zunächst bewältigten sie die 870 Meter lange Bergkristall-Bahn mit rund 115 Metern Höhendifferenz und einem durchschnittlichen Gefälle von 13,19 Prozent in 57,27 Sekunden. Im zweiten Trainingslauf waren die amtierenden Gesamtweltcupsieger rund zwei Zehntelsekunden schneller (57,06). „Die Bahn befindet sich in einem tollen Zustand. Sie liegt uns, wir fahren hier immer sehr gerne. Unser Ziel ist ganz klar der Sieg“, fasste Patrick Pigneter seine Ambitionen für die Doppelsitzer-Entscheidung am Freitag zusammen.

Jeweils auf dem zweiten Rang landeten die Russen Pavel Porshnev/Ivan Lazarev, die am vergangenen Wochenende in Obdach-Winterleiten den Weltcupauftakt gewonnen hatten. Ihre schnellste Zeit lag bei 57,66 Sekunden. In beiden Probeläufen auf dem dritten Platz schlossen zwei weitere Südtiroler ab, die Villnößer Brüder Patrick und Matthias Lambacher. Auch sie blieben in 57,84 Sekunden unter der 58-Sekunden-Marke.

Einzel: Kammerlander und Gruber zeitgleich im Ziel – Lanthaler untermauert Favoritenstellung

Gleich zwei Trainingsschnellste gab es bei den Einsitzern der Männer. Für Weltmeister Alex Gruber aus Villanders und den Ötztaler Thomas Kammerlander blieb die Stoppuhr jeweils nach 54,43 Sekunden stehen. Michael Scheikl (Österreich), Sieger des Auftaktrennens in Obdach-Winterleiten, wurde mit 0,21 Sekunden Rückstand dritter. Drei Zehntelsekunden büßte hingegen der Völser Patrick Pigneter ein, der auf dem vierten Rang landete.

Bei den Frauen stellte Lokalmatadorin Evelin Lanthaler überragende Bestzeit auf – obwohl ihr keine perfekte Fahrt glückte. Die Passeirerin meisterte die Strecke mit insgesamt neun Kurven in 55,80 Sekunden. Die Österreicherin Tina Unterberger war 0,87 Sekunden langsamer als Lanthaler, aber vier Hundertstelsekunden schneller als Daniela Mittermair (Deutschnofen). Mit Greta Pinggera (Laas) landete eine dritte Südtirolerin unter den schnellsten vier Rodlerinnen.

Präsident Roda schürt die Olympiahoffnungen

Hoch erfreut zeigten sich die Veranstalter vom Rodelverein Passeier über den Besuch Flavio Rodas, Präsident das italienischen Wintersportverbandes (FISI). Er machte nach dem Skiweltcup in Madonna di Campiglio einen Abstecher nach Platt und tauschte sich vor Ort nicht nur mit dem Organisationskomitee aus, sondern unterhielt sich auch sehr intensiv mit den Athletinnen und Athleten. „Ich bin zum ersten Mal so hautnah bei einem Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn dabei. Es ist eine spannende Sportart, die mich sehr fasziniert und die unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient. Wir haben als Verband beim IOC bereits die Kandidatur abgegeben, dass Naturbahnrodeln 2026 olympisch wird. Es sind drei Aspekte, die meiner Meinung nach wichtig sind. Zum einen das Volontariat, dass hinter dieser Sportart steht, hart arbeitet und es sich schon allein deswegen verdienen würde. Dann die Athleten, die Großartiges leisten – unsere Athleten zählen zudem zu den besten und sind somit aussichtsreiche Medaillenkandidaten. Und dann der Aspekt Umwelt, denn Naturbahnrodeln ist eine jener Sportarten, die die Umwelt am meisten respektiert. Wenn wir alle überzeugt sind und an einem Strang ziehen, dann können wir es dieses Mal schaffen“, erklärte Roda bei seinem Besuch in Passeier und sagte seine volle Unterstützung zu.

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