UIAA Ice Climbing World Cup, Rabenstein (Italy), 27.01.2018

Bozen/Rabenstein, 27. Jänner 2018 – HanNaRai Song hat am Samstagabend beim Weltcup der Eiskletterer in Rabenstein in Passeier zum dritten Mal in Folge das Schwierigkeitsklettern gewonnen. Einen Premierensieg gab es bei den Männern, wo sich mit Mohammadreza Safdarian Korouyeh erstmals ein Athlet aus dem Iran den Tagessieg holte.

Unter Flutlicht fand das diesjährige Finale im Weltcup im Eisklettern in Rabenstein statt. Abwechselnd durften die Finalistinnen und Finalisten im Schwierigkeitsklettern auf den anspruchsvollen Parcours.  Bei den Männern konnte sich erstmals der Iraner Mohammadreza Safdarian Korouyeh durchsetzen. Nach einem dritten Platz beim Weltcup-Auftakt im schweizerischen Saas Fee am vergangenen Wochenende trug der Iraner dieses Mal sogar den Sieg davon und übernahm die Führung in der Weltcupwertung im Schwierigkeitsklettern. Safdarian Korouyehs schärfste Konkurrenten waren der Russe Alexey Tomilov, der den Wettkampf auf der anspruchsvollen Anlage in Rabenstein auf dem zweiten Platz beendete, während der Südkoreaner YoungHye Kwon als Dritter das Podium komplettierte. Safdarian Korouyeh war übrigens der einzige Teilnehmer, der es auf der schwierigen Route bis zum Ende schaffte, rutschte dann aber am Top aus.

Keine Überraschung gab es im Finale der Frauen, wo die Seriensiegerin Han Na Rai Song erneut ihre bestechende Form bewies. Song gewann den Weltcup im hinteren Passeiertal zum dritten Mal en suite nach ihren Erfolgen in den Jahren 2016 und 2017. Wie bereits vor einer Woche beim Weltcup-Auftakt in Saas Fee schafften es auch Songs Landsfrau WoonSeon Shin (2. Platz) und die Russin Maria Tolokonina (3.) auf das Podest. Südtiroler Athleten waren im Schwierigkeitsklettern keine am Start.

Kurz vor der Siegerehrung fand noch ein Show-Event statt, bei welchem versucht wurde der 25 Meter hohe Eisturm so schnell wie möglich zu erklimmen. Dabei galt es die Bestzeit von 16,16 Sekunden aus dem Vorjahr zu schlagen. Obwohl der Rekord nicht geknackt wurde, konnte der Russe Maxim Vlasov den Show-Event mit einer Zeit von 22,20 Sekunden für sich entscheiden.

Rein russisches Podium im Speedklettern

Das Speedklettern am Freitag wurde erstmals im KO-System durchgeführt, in jeweils zwei Durchgängen galt es die bessere Gesamtzeit zu erzielen. Das russische Team dominierte es sowohl bei den Damen als auch bei den Herren nach Belieben. Unter den letzten vier Frauen waren nur russische Athletinnen vertreten, bei den Herren versuchte ein iranischer Athlet den russischen Kletterern den Sieg streitig zu machen.

Bei den Frauen konnte sich Nadezda Gallyamova in einem packenden Finale mit einer Gesamtzeit von 28,94 Sekunden gegen Ekaterina Feoktistova (29,30) durchsetzen. Anton Nemov und Ivan Spitsyn lieferten sich im Finale der Herren einen spannenden Kampf, welchen Nemov mit einer Gesamtzeit von 19,53 Sekunden für sich entschied.

Die Tagesbestzeit gelang Mohsen Beheshti Rad aus dem Iran im Finale um Platz 3. In sagenhaften 8,35 Sekunden bewältigte er die 15 Meter in der Vertikalen, im zweiten Durchgang blieb er allerdings hängen und musste seinem Mitstreiter Vladimir Kartashev den Platz am Podium überlassen.

Der OK-Chef zieht Bilanz

„Ich möchte mich bei allen freiwilligen Helfern bedanken, die diesen Event erst möglich gemacht haben: Freiwillige Helfer, Vereine, natürlich die Finanzwache Meran, welche uns an beiden Wettkampftagen unterstützt hat. Ein besonderer Dank gilt natürlich auch der öffentlichen Hand, der Gemeinde Moos in Passeier, die uns alljährlich zur Seite steht“, sagte Reinhard Graf, OK-Chef des Weltcups in Rabenstein, der auch mit den Ergebnissen sehr zufrieden war: „Es hat sich früh abgezeichnet, dass die Koreanerin Song gewinnen würde. Besonders freue ich mich über das historische Ergebnis im Männerwettbewerb. Erstmals konnte ein Iraner beim Eisklettern gewinnen, es freut mich sehr, dass dies ausgerechnet hier in Rabenstein geschehen ist.“

Von offizieller Seite wurde Rabenstein als Austragungsort gelobt. Nils Glatthard, Direktor der UIAA, sagte: „Rabenstein ist zwar der kleinste Ort, der diesen Weltcup ausrichtet, aber auch der schönste Ort. Wir freuen uns schon jetzt auf den Wettkampf in Rabenstein im nächsten Jahr.“

Foto: Patrick Schwienbacher

Comments


Add Comment