Sexten, 4. September 2019 – Zehn Tage müssen sich jene Athletinnen und Athleten noch gedulden, die am Samstag, 14. September den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run bestreiten werden. Der beliebte Südtiroler Berglauf im Herzen des Dolomiten UNESCO Welterbes, der heuer erstmals als WMRA Weltcup-Etappe zählt, wird bereits zum 22. Mal ausgetragen. Seit der Premiere im Jahr 1998 haben die Athletinnen und Athleten aus Italien den Ton angegeben, die mit 14 Erfolgen die Nationenwertung deutlich anführen.
Neun Mal strahlte eine „Azzurra“ vom höchsten Treppchen des Podests, fünf Siege gingen bis dato auf das Konto eines italienischen Bergläufers: Die Bilanz der Gastgeber-Nation beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run kann sich durchaus sehen lassen. Unter den erfolgreichen Athletinnen befinden sich übrigens auch zwei Südtirolerinnen: Ex-Biathletin Nathalie Santer aus Toblach gewann in Sexten die Erstausgabe, 15 Jahre später triumphierte die Sarnerin Renate Rungger. Auf einen Südtiroler Männer-Sieg warten die Veranstalter vom ALV Sextner Dolomiten hingegen immer noch. Vielleicht kann dieses Tabu der Sarner Hannes Perkmann brechen, der bei der Weltcup-Premiere in diesem Jahr um eine Spitzen-Platzierung mitlaufen möchte. Der letzte italienische Sieg bei den Männern datiert aus dem Jahr 2012, als Gabriele Abate die Nase vorne hatte. Bei den Frauen setzte sich 2016 auf verkürzter Strecke Sara Bottarelli durch.
Hinter Italien ist aktuell Neuseeland mit acht Siegen die zweitstärkste Nation beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run. Allein Jonathan Wyatt, die lebende Berglauf-Legende und aktueller Präsident der WMRA (World Mountain Running Association), erreichte das Ziel bei der Dreizinnenhütte sechs Mal mit der Tagesbestzeit. Damit ist der ehemalige Berglauf-Weltmeister auch Rekordsieger der Südtiroler Vorzeige-Veranstaltung. Über zwei Erfolge durfte sich indessen seine Landsfrau Anna Frost freuen.
Nach 20 Jahren erstmals eine Siegerin aus Deutschland
Sechs Erfolge gingen in den vergangenen zwei Jahrzehnten an Athletinnen und Athleten aus Tschechien, wobei Rekordsiegerin Anna Pichrtova mit vier Tagessiegen maßgeblichen Anteil an dieser Ausbeute hat. Knapp dahinter, mit insgesamt vier ersten Plätzen, liegt Deutschland. Diese Bilanz haben die Vorjahressieger Anton Palzer und Michelle Maier ordentlich aufpoliert. Maier sorgte mit ihrem Triumph im Vorjahr für ein Novum, denn sie war die erste deutsche Bergläuferin, die den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run gewinnen konnte. Gleichzeitig sorgte sie in 1:42.34 Stunden für einen neuen Streckenrekord.
Mit drei Siegen liegt Polen in der Nationenwertung auf dem fünften Platz, vor Eritrea mit zwei Siegen, sowie Frankreich, Großbritannien und der Schweiz (je 1 Sieg). Den Streckenrekord bei den Männern hält der ehemalige Berglauf-Weltmeister Petro Mamu aus Eritrea, der 2013 das Ziel nach 1:22.44 Stunden erreichte. Gut möglich, dass diese Bestmarke bei der Weltcup-Premiere am Samstag, 14. September fällt.
Wer sich mit der internationalen Berglauf-Elite auf einer der schönsten Strecken weltweit messen möchte, kann dies tun: Anmeldungen für den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run sind nämlich bis zum 11. September um 20 Uhr auf der offiziellen Webseite www.dreizinnenlauf.com möglich.
Südtirol Drei Zinnen Alpine Run – Ehrentafel
1998: Marco Gaiardo ITA 1:23.25 / Nathalie Santer ITA 1:49.18**
1999: Marco Gaiardo ITA 1:23.46 / Izabela Zatorska POL 1:38.20**
2000: Emanuele Manzi ITA 1:23.22 / Izabela Zatorska POL 1:35.17**
2001: Jonathan Wyatt NZL 1:19.58 / Anna Pichrtova CZE 1:31.47**
2002: Jan Blaha CZE 1:46.11/ Anna Pichrtova CZE2:00.54***
2003: Thierry Icart FRA 1:47.58 / Ruth Pickvance CZE 2:11.43***
2004: Jonathan Wyatt NZL 1:40.17 / Anna Pichrtova CZE 1:57.54***
2005: Jonathan Wyatt NZL 1:40.35 / Anna Pichrtova CZE 1:56.14***
2006: Martin Ashley Cox GBR 1:45.27 / Anna Frost NZL 2:06.01***
2007: Antonio Molinari ITA 1:28.54/ Antonella Confortola ITA 1:46.44
2008: Helmut Schiessl GER 44.50 / Antonella Confortola ITA 53.52*
2009: Helmut Schiessl GER 1:28.51 / Anna Frost NZL 1:42.59
2010: Jonathan Wyatt NZL 1:26.23 / Mariagrazia Roberti ITA 1:44.45
2011: Jonathan Wyatt NZL 1:29.02 / Mariagrazia Roberti ITA 1:51.00
2012: Gabriele Abate ITA 1:26.16 / Mariagrazia Roberti ITA 1:47.36
2013: Petro Mamu ERI 1:22.44 / Renate Rungger ITA 1:49.28
2014: Jonathan Wyatt NZL 1:27.58 / Victoria Kreuzer SUI 1:48.10
2015: Andrzej Dlugosz POL 1:31.01 / Antonella Confortola ITA 1:48.06
2016: Petro Mamu ERI 1:02.06 / Sara Bottarelli ITA 1:16.24*
2017: abgebrochen
2018: Anton Palzter GER 1:29.31 / Michelle Maier GER 1:42.34
* verkürzte Strecke
**Variante
***Halbmarathon
Comments