Passeiertal, 16. Jänner 2021 – Bei ihrem Heimrennen hat Evelin Lanthaler am Samstagnachmittag einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die 29-jährige Passeirerin wiederholte ihren Sieg vom Freitag und feierte auf der Bergkristallbahn in der Gemeinde Moos ihren 30. Weltcup-Erfolg. Die Doppelsitzer-Entscheidung endete hingegen mit einer faustdicken Überraschung, denn nicht die favorisierten Südtiroler Patrick Pigneter/Florian Clara, sondern die österreichischen Jungspunde Fabian Achenrainer/Simon Achenrainer lachten vom höchsten Treppchen des Siegerpodests.
Bei ihrem Jubiläumserfolg stellte Evelin Lanthaler am Samstag bei klirrender Kälte in beiden Durchgängen Bestzeit auf (56,20 und 56,55) und setzte sich mit einer Gesamtzeit von 1.52,75 durch. Für Lanthaler, die im Ziel mit einer Sektdusche ihrer Teamkollegen empfangen wurde, war es auch der vierte Sieg im vierten Saisonrennen, weshalb die viermalige Gesamtweltcupsiegerin auch in diesem Winter die besten Karten für den Gewinn der großen Kristallkugel in ihren Händen hält. Auf den zweiten Platz abonniert war auf der pickelharten Bergkristallbahn neuerlich Greta Pinggera aus Laas, die in den beiden Läufen 1,26 Sekunden auf ihre Teamkollegin einbüßte. Einen italienischen Dreifacherfolg, den die „Azzurre“ am Freitag hatten feiern können, verhinderte die Russin Ekaterina Lavrenteva, die sich zwischen Pinggera und der viertplatzierten Daniela Mittermair (Deutschnofen) schob.
Bei den Doppelsitzern gab es eine Premiere. Zum ersten Mal in ihrer Karriere durften sich die Österreicher Fabian Achenrainer/Simon Achenrainer über einen Weltcupsieg freuen. Die beiden Cousins aus Ried im Oberinntal stellten in beiden Läufen Bestzeit auf und setzten sich in 1.56,92 Minuten durch. Mit 0,42 Sekunden Rückstand belegten die beiden Weltcupführenden Patrick Pigneter (Völs) und Florian Clara (Campill) den zweiten Rang, nachdem sie das Rennen am Freitag noch gewonnen hatten. Den dritten Platz nahmen erneut die Routiniers Pavel Porshnev/Ivan Lazarev aus Russland ein, die 1,17 Sekunden auf Achenrainer/Achenrainer einbüßten. Knapp am Podium vorbei schrammten hingegen Patrick Lambacher/Matthias Lambacher, die am Samstag den vierten Platz belegten. Die Villnößer waren 1,50 Sekunden langsamer als die Tagessieger.
Am morgigen Sonntag stehen beim Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn im Passeiertal die letzten beiden Entscheidungen an. Um 11 Uhr werden im Finallauf der Männer die Sieger im Einsitzer gekürt, um 12.45 Uhr beginnt indessen der Teamwettbewerb. Die Rennen werden neuerlich im Livestream auf der Webseite des Internationalen Rodelverbandes FIL übertragen: https://www.fil-luge.org/de/live-streaming-naturbahn
Die Stimmen der Sieger:
Evelin Lanthaler (Italien/Einsitzer Frauen): Ich bin unglaublich glücklich, dass mir dieses Jubiläum hier zu Hause gelungen ist. Im Vorfeld habe ich versucht es auszublenden und das ist mir eigentlich ganz gut gelungen. Im Gegensatz zu gestern (Freitag) war ich heute sehr locker und trotzdem unglaublich fokussiert. Ich konnte in beiden Läufen eine gute Leistung abrufen. Nun rückt natürlich die WM in Umhausen in den Mittelpunkt, wo ich in drei Wochen den Titel natürlich gerne verteidigen möchte.
Fabian Achenrainer/Simon Achenrainer (Österreich/Doppelsitzer): Dass wir Patrick Pigneter und Florian Clara auf ihrer Heimbahn schlagen konnten, ist einfach unglaublich. Auch, weil wir hier heuer gar nicht trainiert haben. Uns fehlen fast die Worte. Die Freude über den ersten Weltcupsieg ist unbeschreiblich.
Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn im Passeiertal – Ergebnisse
Einsitzer Frauen
- Evelin Lanthaler ITA 1.52,75
- Greta Pinggera ITA 1.54,01
- Ekaterina Lavrenteva RUS 1.54,83
- Daniela Mittermair ITA 1.55,03
- Tina Unterberger AUT 1.55,10
Doppelsitzer
- Fabian Achenrainer/Simon Achenrainer AUT 1.56,92
- Patrick Pigneter/Florian Clara ITA +0,42
- Pavel Porshnev/Ivan Lazarev RUS +1,17
- Patrick Lambacher/Matthias Lambacher ITA +1,50
- Christoph Regensburger/Dominik Holzknecht AUT +1,97
Foto: hkMedia
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