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Bozen, 27. Juli 2018 – Daan Vermeulen ist der Sieger der Dolomiten Radrundfahrt 2018. Dem 23-jährigen Belgier genügte am Freitag beim Bergzeitfahren auf die Seiser Alm ein zweiter Platz, um das Gesamtklassement für sich zu entscheiden. Bei den Frauen heißt die Gesamtsiegerin Monika Dietl (Deutschland). Als Tagessieger strahlten auf dem Hochplateau mit dem Sterzinger Thomas Gschnitzer und der Boznerin Lorna Ciacci zwei Südtiroler. 

Drei Tagessiege (Jaufen, Sellaronda, Stilfser Joch) und zwei zweite Plätze (Obereggen, Seiser Alm) sind die Ausbeute von Daan Vermeulen. Eine Ausbeute, die dem Radler aus Gent mit einer Zeit von 3:33.34 Stunden den Gesamtsieg beim Giro delle Dolomiti 2018 einbringt. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Kolumbianer Jaime Corredor beträgt fast 15 Minuten. Diese große Zeitdifferenz unterstreicht, dass Vermeulen heuer in einer eigenen Liga gefahren ist. Rang drei in der Gesamtwertung geht an den Trentiner Manuel Giacomelli (3:49.45), unmittelbar vor dem besten Südtiroler, dem Sarner Eduard Rizzi (3:51.20).

Beim Bergzeitfahren auf die Seiser Alm (11 Kilometer/748 Höhenmeter) holte sich Thomas Gschnitzer den Tagessieg und fixierte auch den Gesamtsieg beim Giro „short“, also dem Klassement für jene Radler, die nur bei den letzten drei Etappen am Start sind. Wie schon am Donnerstag bei der Fahrt auf das Stilfser Joch lieferten sich Gschnitzer und Vermeulen ein packendes Duell, bei dem dieses Mal der Sterzinger die Nase vorne hatte. Drei Sekunden war Gschnitzer am Ende schneller. Den dritten Platz belegte der Kolumbianer Jaime Corredor (29.43), der wiederum drei Sekunden schneller als Eduard Rizzi war. In der „short“-Gesamtwertung landeten die beiden „Azzurri“ Roberto Dalsant und Davide Ferrari auf den Ehrenplätzen.

Dietl strahlende Gesamtsiegerin – Ciacci auch auf der Seiser Alm unschlagbar

Dietl_Monika_GDD_2018Bei den Frauen hat Monika Dietl die ersten drei Etappen für sich entschieden (Jaufen, Obereggen, Sellaronda) und holte auf den letzten beiden Teilstücken (Stilfser Joch, Seiser Alm) jeweils einen dritten Rang. Am Ende steht der 39-jährigen Deutschen eine Zeit von 4:44.14 Stunden und der souveräne Gesamtsieg 2018 zu Buche. Hinter Dietl belegten die Schweizerinnen Esther Frei und Mirjam Bebi die Ehrenränge.

Beim Bergzeitfahren auf die Seiser Alm war hingegen die Boznerin Lorna Ciacci nicht zu schlagen. Sie erreichte das Ziel auf dem Hochplateau nach 36.38 Minuten, 19 Sekunden vor Frei. Platz drei belegte Dietl. Ciacci, die auch das Zeitfahren auf das Stilfser Joch gewonnen hatte, entschied die „short“-Gesamtwertung vor Evelyn Fissneider (Neumarkt) und der Deutschen Irene Raab für sich.

Die Persönlichkeit: Peter Fill

Fill_Peter_GDD_Seiser_Alm_27_07_2018Normalerweise jagt Peter Fill mit Spitzengeschwindigkeiten um die 160 Stundenkilometer über die steilsten Abfahrtshänge der Welt. Im Sommer tauscht der Kastelruther die rund 2,20 Meter langen Latten gegen das Rennrad und bolzt darauf Kondition. So auch am Freitag, als er die Etappe von der Messe Bozen über Atzwang, St. Anton und Seis hinauf auf die Seiser Alm und wieder zurück gemeinsam mit den rund 700 Radlerinnen und Radlern aus 33 verschiedenen Nationen in Angriff nahm. Ein Erinnerungs-Selfie hier, ein kurzer Plausch da: Peter Fill präsentierte sich als bodenständiger Skistar zum Anfassen und Botschafter für seine Heimatregion Seiser Alm.

„Radfahren ist ein sehr wichtiger Teil meiner Vorbereitung. An Tagen wie heute mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein ist es herrlich hier hochzufahren. Wir stecken gerade mitten in der Saisonvorbereitung, haben auch schon zehn Tage auf Schnee trainiert. Meine Form ist gut, wenngleich ich durch eine Muskelverletzung im Oberschenkel die letzte Saison vorzeitig abbrechen und zwei Monate pausieren musste. Welche Ziele ich mir für heuer gesteckt habe? Ich will natürlich immer vorne mitfahren. Die WM in Åre ist der Saisonhöhepunkt, aber ich möchte die gesamte Saison konstant fahren. Jedes Rennen ist wichtig“, sagte der zweifache Abfahrtsweltcup-Sieger, der in der vergangenen Saison zudem noch in der Alpinen Kombination eine kleine Kristallkugel holte.

Giro delle Dolomiti geht am Samstag mit einem Mannschaftszeitfahren zu Ende

Die Dolomiten Radrundfahrt wird am Samstag mit dem Mannschaftszeitfahren abgeschlossen. Die Zeiten, die die Teilnehmer dabei erzielen, fließen nicht in die Einzelwertung ein. Es ist also, ähnlich wie bei den großen Rundfahrten wie Tour de France oder Giro d’Italia, eine Art Kür.  Trotzdem müssen alle Teilnehmer an den Start gehen, damit sie gewertet werden. Vom Waltherplatz, dem Wohnzimmer der Bozner, geht es um 8.30 Uhr gemeinsam zum Golf Club Eppan (8.56), dann weiter zum Kreisverkehr Top Service (9.15) und zur Ortschaft Nals (9.22) bis nach Andrian (9.30). Nach dieser ersten Streckenbesichtigung beginnt das Mannschaftszeitfahren. Ein Team besteht aus fünf Fahrern. Die Strecke Golfclub Eppan, Kreisverkehr Top Service, Nals und Andrian ist von 9.30 bis 12 Uhr gesperrt.

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