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Bozen, 6. Juli 2018 – In etwas mehr als zwei Wochen beginnt die 42. Ausgabe des Giro delle Dolomiti (22. bis 28. Juli). Unter den erwarteten 800 Teilnehmern aus aktuell 25 verschiedenen Nationen befinden sich auch fünf Hobbyfahrer, die sich seit Anfang März unter Anleitung von Trainer Christian Zanolini und unter medizinischer Beobachtung des Primars der Sportmedizin, Dr. Stefan Resnyak, gezielt auf die Radrundfahrt in Südtirol vorbereiten. Mit großem Erfolg: Das Leistungsvermögen ist bei den fünf Projekt-Teilnehmern um bis zu 20 Prozent gestiegen.

Am 1. März wurde das ehrgeizige Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt, bei dem die Veranstalter der Dolomiten Radrundfahrt und die Sportmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes eng zusammenarbeiten. Damals haben sich Alessandra Ghizzoni(52 Jahre alt aus Sterzing), Norbert Oberhofer(78/Meran), Edoardo Guarente(44/Bozen), Ilse Pfeifer(57/Eggen) und Karl Heinz Kieser(52/Kaltern) bereit erklärt, sich gezielt und unter ärztlicher Aufsicht auf das einwöchige Radspektakel in den Dolomiten vorzubereiten.

Rund zwei Wochen vor dem Start zur ersten Etappe am Sonntag, 22. Juli auf den Jaufenpass zeigt sich das Quintett größtenteils gut in Schuss. Das harte Training der vergangenen vier Monate scheint sich bezahlt gemacht zu haben. „Ich habe versucht, so konstant als möglich zu trainieren. Das Wetter in Sterzing hat mich bei diesem Vorhaben nicht immer unterstützt, weshalb ich bis zu zwei Einheiten pro Woche im Fitness-Studio abhalten musste. Zudem hatte ich einen Krankheitsfall in der Familie. Trotzdem saß ich zwei bis drei Mal pro Woche auf dem Sattel. Im Vergleich zum Eingangstest habe ich mich um zirka 20 Prozent verbessert, vor allem was die Kraft angeht“, erzählt Alessandra Ghizzoni.

Ilse Pfeifer, die bereits mehrmals an der Dolomiten Radrundfahrt teilgenommen hat, zeigt sich vom Projekt begeistert: „Ich fühle mich großartig. Vor kurzem habe ich zwei Etappen der Transalp bestritten und dabei hervorragende Zeiten erzielt. Das regelmäßige Training unter ärztlicher Beobachtung hat sich für mich auf alle Fälle bezahlt gemacht.“Karl Heinz Kieser, der durch das Projekt überhaupt erst den Radsport für sich entdeckt hat, schlägt in dieselbe Kerbe: „In den vergangenen Monaten habe ich drei bis vier Einheiten pro Woche gemacht. Bei längeren Steigungen habe ich natürlich noch meine Schwierigkeiten, aber es geht immer besser. Insgesamt fühle ich mich körperlich fitter und auch mental ausgeglichener seit ich regelmäßig mit dem Rad fahre. So kann ich für einige Stunden den Alltag vergessen und mich in meinen Körper hineinfühlen. Ich werde dem Radsport auch nach dem Giro treu bleiben.“

Die Arbeit ist die größte Hürde beim Befolgen des Trainingsplans

Trotz großer Arbeitsbelastung hat Edoardo Guarente– er ist Rechtsanwalt in Bozen – versucht das Trainingsprogramm zu befolgen. „Mein Leistungsvermögen hat um zirka 20 Prozent zugenommen und das ist schon eine beachtliche Steigerung. Das beweist, dass sich die Zusammenarbeit mit Profis bezahlt macht und für positive Ergebnisse sorgt.“

Der Um-, bzw. Neubau einer großen Appartementanlage in Algund hinderte Norbert Oberhofer daran das von Christian Zanolini ausgearbeitete Trainingsprogramm zu befolgen. „Aufgrund langjähriger, dosierter sportlicher Tätigkeit weiß ich aus persönlicher Erfahrung, dass ein gezieltes und altersgemäßes Training für die Gesundheit wesentlich ist. Ohne jegliche Überheblichkeit und Übertreibung kann ich auch feststellen, dass ich als nahezu 80-jähriger noch eine sehr gute Leistungsfähigkeit vorweisen kann. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe ich aber erst 1.500 Fahrradkilometer herunter gespult, ohne dass es mir dabei möglich war, Steigungen zu trainieren. Dies ist auch der Grund dafür, dass es für mich schwer bzw. unmöglich sein wird, die abschließende Rundfahrt zu absolvieren. Trotz allem bin ich aber sehr dankbar für die Anregungen, welche ich erhalten habe und vor allem auch für die ärztlichen Untersuchungen, welche mir im Prinzip eine sehr gute altersgemäße Gesundheit und Fitness bestätigt haben“, erklärt der 78-jährige Bauunternehmer aus Algund.

Begeistert vom Projekt zeigt sich Giro-OK-Chef Simon Kofler: „Es ist uns gelungen, fünf Menschen, die einen Großteil der Südtiroler Bevölkerung abbilden, für den Radsport zu begeistern. Wir möchten ein Bewusstsein schaffen, dass Radfahren gesund ist. Ein Sport, der bis ins hohe Alter betrieben werden kann. Es ist uns ein großes Anliegen, ein solches Projekt auch im kommenden Jahr – immer in Zusammenarbeit mit der Sportmedizin – durchführen zu dürfen.“

42. Giro delle Dolomiti – die Etappen:

1. Etappe Jaufenpass – powered by Cofidis (Sonntag, 22. Juli 2018)
Gesamt: 163 km/1859 hm; zeitgestoppter Abschnitt: 19 km/1398 hm (7,4% Steigung im Ø)

2. Etappe Obereggen – powered by Potenza Versicherungen (Montag, 23. Juli)
Gesamt: 78 km/2296 hm; zeitgestoppter Abschnitt: 8 km/724 hm (9% Steigung im Ø)

3. Etappe Sellaronda – powered by Sportler (Dienstag, 24. Juli)
Gesamt: 155 km/3275 hm; zeitgestoppter Abschnitt: 9 km/589 hm (6,5% Steigung im Ø)

4. Etappe Stilfser Joch – powered by Alpecin (Donnerstag, 26. Juli)
Gesamt: 67 km/1851 hm; zeitgestoppter Abschnitt: 24 km/1838 hm (8% Steigung im Ø)

5. Etappe Seiser Alm – powered by Q36.5 (Freitag, 27. Juli)
Gesamt: 81 km/1615 hm; zeitgestoppter Abschnitt: 11 km/748 hm (7% Steigung im Ø)

6. Etappe Team Crono – powered by Marlene (Samstag, 28. Juli)
Gesamt: 57 km/132 hm; zeitgestoppter Abschnitt: 19 km/115 hm (0,5% Steigung im Ø)

GESAMTE STRECKENLÄNGE: 601 km
GESAMTE HÖHENMETER: 11.028 m

Im Bild: Ilse Pfeifer (hkMedia)

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