Gschnitzer_Thomas_Giro_delle_Dolomiti_27_07_2021_Credits_hkMedia

Bozen, 27. Juli 2021 – Nach der wetterbedingten Pause am Montag wurde der 44. Giro delle Dolomiti am Dienstag mit dem dritten Teilstück fortgesetzt. Für die mehr als 350 gemeldeten Teilnehmer aus 25 verschiedenen Nationen ging es von Mezzolombardo aus erstmals in der traditionsreichen Geschichte der Rundfahrt in die Dolomiti del Brenta. Dem Zeitfahren von Pinzolo nach Madonna di Campiglio drückte dabei der Sterzinger Thomas Gschnitzer seinen Stempel auf und übernahm auch die Führung im Gesamtklassement. Bei den Frauen setzte sich die Deutsche Julia Jedelhauser durch.  

Thomas Gschnitzer zündete beim 8,3 Kilometer langen Bergzeitfahren mit einem Höhenunterschied von 456 Metern von Pinzolo hinauf nach Madonna di Campiglio im wahrsten Sinne des Wortes den Turbo. Denn mit einer Endzeit von 24.37 Minuten war der 37-jährige Sterzinger sage und schreibe 1.11 Minuten schneller als der Spanier Iraitz Goñi Diaz. Der drittplatzierte Eduard Rizzi (Sarntal), der den Giro delle Dolomiti 2019 gewonnen hatte, büßte 1.28 Minuten auf Gschnitzer ein. 90 Sekunden langsamer war hingegen Christian Dallago aus Bozen, der am Sonntag den Auftakt gewonnen hatte.

Gschnitzer liegt nach seinem Tagessieg nun auch in der Gesamtwertung souverän in Führung. Dallago nimmt nun den zweiten Rang ein (+1.29 Minuten), Goñi Diaz ist mit 1.40 Minuten Rückstand Gesamtdritter. „Ich habe nach ungefähr einem Drittel des Zeitfahrens zum ersten Mal angezogen. Die zweite und entscheidende Attacke setzte ich dann nach rund fünf Kilometern. Ich bin schon ein wenig überrascht, wie gut ich heute drauf war und dass ich mit so einem großen Vorsprung gewonnen habe. Die heutige Etappe bin ich einmal in umgekehrter Richtung bei der Transalp gefahren, von Pinzolo aus habe ich sie aber zum ersten Mal in Angriff genommen“, sagte Thomas Gschnitzer nach der Zielankunft.

Francesca Sassani übernimmt die Führung im Gesamtklassement

Jedelhauser_Julia_Giro_delle_Dolomiti_27_07_2021_Credits_hkMediaBei den Frauen hat auch am Dienstag eine Radlerin aus Deutschland gewonnen. Allerdings nicht die favorisierte Monika Dietl aus Freising – sie belegte am Ende Rang drei – sondern Julia Jedelhauser, die für die St. Vinzenz Klinik Pfronten im Allgäu startet. Der 33-Jährigen stand eine Zeit von 30.57 Minuten zu Buche. Damit war sie sieben Sekunden schneller als die Boznerin Francesca Sassani. Dietls Rückstand auf Jedelhauser betrug hingegen 1.46 Minuten.

Auch in der Gesamtwertung der Frauen hat es Verschiebungen gegeben. So liegt nun Sassani in Front. Die 36-Jährige weist eine Gesamtzeit von 59.22 Minuten vor. Nur vier Sekunden dahinter liegt Jedelhauser in Lauerstellung, während Dietls Rückstand 1.35 Minuten auf die Boznerin beträgt.

Die dritte Etappe führte die Teilnehmer auf einer Länge von insgesamt 145,4 Kilometern mit über 2500 Höhenmetern von Mezzolombardo über Andalo und Molveno weiter nach Pinzolo und Madonna di Campiglio, wo die lange Abfahrt in Richtung Cles und von dort weiter zum Ausgangspunkt begann. In Mezzolombardo wurden die Teilnehmer von Francesco Moser empfangen. Der ehemalige Weltmeister, Sieger des Giro d’Italia und mehrerer „Klassiker“, der im Trentino zu Hause ist, stand den Teilnehmern geduldig für Selfies und Autogramme zur Verfügung.

Veling und Jedelhauser haben beim Giro Sprint die Nase vorn

Neben dem Bergzeitfahren wurde auch ein zweiter, wesentlich kürzerer Abschnitt zeitgestoppt, der jedoch nicht in die Gesamtwertung einfließt. Beim 2 km langen Giro Sprint zwischen Tavodo und Sclemo erzielten der Niederländer Martijn Veling (5.11 Minuten) und Julia Jedelhauser (6.14) die Bestzeit.

Der Giro delle Dolomiti legt am Mittwoch eine Pause ein und wird am Donnerstag mit dem vierten Teilstück und gleichzeitig der Königsetappe fortgesetzt. Die Radsportbegeisterten werden dann – dieses Mal wieder von der Messe Bozen aus – auf einer Strecke von 160,3 Kilometern mit 3303 Höhenmetern den Sellastock umrunden. Außerdem gilt es zwei etwas kürzere Bergzeitfahren zu bewältigen. Das erste beginnt in Plan de Gralba und endet am Grödnerjoch (5,5 Kilometer/236 Höhenmeter), das zweite startet in Corvara mit Ziel am Campolongo-Pass (4,4 km/269 hm).

Fotos: hkMedia

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