Rizzi_Ludewig_Corredor_Schaeddel_Slobodin_Giro_delle_Dolomiti_2017

Bozen, 3. August 2017 – Die Siegesserie des kolumbianischen Ehepaares beim diesjährigen Giro delle Dolomiti geht weiter. Am Donnerstag gewannen Gabriel Corredor und Camila Cortes, beide vom Team De Rosa Santini, das 16 Kilometer lange Zeitfahren mit 1271 Höhenmetern von Sterzing auf das Penser Joch. Auch in der Gesamtwertung liegen die beiden Südamerikaner weiterhin vorne. Das vierte Teilstück nahmen fast 500 Teilnehmer in Angriff, darunter auch OK-Chef Simon Kofler und Snowboard-Champion Aaron March.

Die insgesamt 143 Kilometer lange Etappe mit 1968 Höhenmetern führte die Radsportler zunächst von Bozen über die Brenner-Staatsstraße nach Klausen und Brixen, dann weiter nach Franzensfeste und von dort durch das Stadtzentrum von Sterzing – um die Dolomiten Radrundfahrt näher an die heimische Bevölkerung zu bringen. Etwas außerhalb der Fuggerstadt begann das Zeitfahren, bei dem eine 7-köpfige Spitzengruppe bestehend aus Edi Rizzi, Davide Ferrari, Philipp Schwarzl, Gabriel Corredor, Philipp Schäddel, Daniel Slobodin und Jörg Ludewig bis 4 Kilometer unterhalb des Penser Jochs zusammenblieb. Dann setzte der Deutsche Schäddel eine Attacke, Corredor zog nach und der Rest des Spitzenfeldes konnte das angeschlagene Tempo nicht mehr mitgehen. Schäddel und Corredor blieben bis wenige hundert Meter vor dem Ziel beisammen. Dann löste sich Corredor und setzte sich in 52.28 Minuten durch.

Mit neun Sekunden Rückstand kam Schäddel als Zweiter ins Ziel, während sich der Sarner Edi Rizzi (Sportler Bike Team) über seinen ersten Podestplatz bei der Dolomiten Radrundfahrt 2017 freuen durfte. Dem 46-Jährigen stand eine Zeit von 53.52 Minuten zu Buche. „Die Hitze macht uns echt zu schaffen. Das Tempo, das wir ansonsten fahren, ist eher langsam. Da ist es dann schwierig auf Vollgas umzuschalten, wenn das Zeitfahren beginnt“, sagte Philipp Schäddel im Ziel, der für das Team Alpecin fährt.

In der Gesamtwertung des „Giro Lungo“, der alle fünf Einzeletappen umfasst, liegt Corredor mit 2:24.23 Stunden in Front. Schäddel hat 53 Sekunden Rückstand auf den Kolumbianer, Daniel Slobodin (Team Winax-Food Artists/Deutschland) müsste am Freitag 3.28 Minuten aufholen, um Corredor den Gesamtsieg noch streitig zu machen. Edi Rizzi liegt auf Rang vier. Mit Donnerstag hat auch der „Giro Breve“ begonnen, der die Etappen vier und fünf umfasst. Hier hat der „Azzurro“ Davide Ferrari (ASD Stemax Team) die Nase vorn.

Cortes liegt im Gesamtklassement fast uneinholbar vorne

Bei den Frauen lieferten sich Camila Cortes und die Österreicherin Agnes Kittel (Nora Racing Team), die am Donnerstag in die Dolomiten Radrundfahrt eingestiegen ist, lange Zeit ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende fuhr Kittel zwar vor Cortes durch den Zielbogen am Penser Joch, doch die Kolumbianerin Cortes war erst später gestartet und holte sich in 1:03.14 den Tagessieg. Kittel wurde mit 15 Sekunden Rückstand Zweite, die Trentinerin Barbara Zambotti (MG.K Vis Somec LGL) belegte Rang drei (1:06.31). Die Klausnerin Ruth Zemmer (ASV Rodes Gherdeina) landete als beste Südtirolerin auf Rang zehn. „Heute bin ich leider eingegangen. Ich fühlte mich nach dem Start des Zeitfahrens eigentlich sehr gut, habe dann möglicherweise vielleicht ein bisschen zu viel gewollt. Die enorme Hitze machte mir sehr zu schaffen, aber das war heute sicherlich für fast alle ein Problem“, gab Zemmer im Ziel zu Protokoll.

In der Gesamtwertung baute Cortes ihre Führung weiter aus. Die 35-Jährige hat jetzt fast zehn Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Barbara Zambotti. Im Klassement des „Giro Breve“ liegt Agnes Kittel an erster Stelle.

Aaron March muss richtig schinden

Snowboardass Aaron March nahm das vierte Teilstück am Donnerstag genauso in Angriff, wie OK-Chef Simon Kofler. Aufgrund eines Problems mit der Schaltung musste March lange Streckenteile mit demselben Gang fahren, bewies aber seine Kämpferqualitäten und biss sich die 143 Kilometer durch. Der Olympiateilnehmer und Gewinner der kleinen Kristallkugel im Parallel-Slalom war von der Dolomiten Radrundfahrt aber vollauf begeistert. „Es war eine tolle Erfahrung, die ich aufgrund des Missgeschicks mit der elektronischen Schaltung leider nicht immer genießen konnte. Trotzdem war es ein sehr lohnender Tag“, erklärte March.

Die Dolomiten Radrundfahrt wird am Freitag mit einer weiteren Südtirol-Etappe fortgesetzt. Für die Teilnehmer geht es auf 133 Kilometern (2482 Höhenmeter) von Bozen über Steinegg und Welschnofen zum Nigerpass, weiter nach Völs und Kastelruth, wo das Zeitfahren auf den Panidersattel beginnt. Über das Grödnertal erfolgt die Rückfahrt nach Bozen, wo am Freitagabend am Waltherplatz ab 19 Uhr auch die Siegerehrung des diesjährigen Giro delle Dolomiti erfolgen wird. Das einwöchige Radsportevent wird am Samstag mit dem Alpecin-Mannschaftszeitfahren entlang der Weinstraße abgeschlossen.

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