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Latzfons, 29. Jänner 2019 – Unaufhaltsam tickt der Countdown herunter: In drei Tagen wird die 22. WM im Rennrodeln auf Naturbahn in Latzfons am Freitagabend feierlich im Castaneum in Feldthurns eröffnet. Dementsprechend groß ist die Vorfreude – nicht nur bei den Veranstaltern, sondern in erster Linie bei den heimischen Rodlerinnen und Rodlern.   

Die 908 Meter lange Lahnwiesen-Bahn mit 116 Metern Höhenunterschied ist bereit. Nun bleibt die Rennstrecke in der WM-Woche bis Donnerstag gesperrt, wenn die Doppelsitzer ab 13 Uhr ihren ersten Trainingslauf bestreiten. „Die Rennpiste befindet sich in einem guten Zustand. Nun wird sie in Hinblick auf die Weltmeisterschaften aber noch einmal präpariert. Hier können wir auf eine Eismaschine unseres Partners WM ice technics zurückgreifen, die uns die Arbeit natürlich wesentlich erleichtert“, sagt OK-Chef Sepp Oberrauch.

Mit Spannung und Begeisterung blicken auch die Rodlerinnen und Rodler den Titelkämpfen entgegen. „Auf eine Heim-WM freut man sich immer besonders, aber davor ist auch die Anspannung etwas größer, als wenn die Titelkämpfe in einem anderen Land stattfinden würden. Ich fühle mich jedenfalls gut und werde in Latzfons alles geben“, sagt Patrick Pigneter. Beim letztjährigen Sieger des Weltcuprennens in Latzfons zeigt die Formkurve nach oben. Nach drei vierten Plätzen in Folge stand der 31-jährige Völser im Einsitzer der Männer zuletzt zwei Mal am Podium. Da würde der erste Saisonsieg pünktlich zum Höhepunkt des Winters genau richtig kommen.

Gruber vor Heim-WM topmotiviert

Pigneters ersten Einzel-Erfolg in der Saison 2018/19 wollen vor allem der amtierende Weltmeister Alex Gruber aus Villanders und der Nordtiroler Thomas Kammerlander verhindern. Gruber gewann in dieser Saison drei von fünf Rennen, während Kammerlander in den beiden anderen Wettbewerben triumphierte. „Natürlich will ich meinen Titel verteidigen, das steht außer Frage. Ich sehe Patrick (Pigneter) als meinen stärksten Konkurrenten, aber Thomas (Kammerlander) darf man nie unterschätzen. In Latzfons, eine der anspruchsvollsten Bahnen im gesamten Zirkus, gewinnt der Rodler mit dem besten Gesamtpaket. Ob mich die Heim-WM mehr motiviert oder zusätzlich unter Druck setzt? Ganz klar motiviert, weil ich in meinem Nachbardorf und somit auf meiner Heimbahn fahre und ich mich schon seit Wochen auf viele bekannte Gesichter freue. Außerdem zählt die WM nicht zum Gesamtweltcup und deshalb kann ich locker drauflosfahren“, erklärt Gruber.

Bei den Rodlerinnen hat es in diesem Winter nur eine Siegerin gegeben: Evelin Lanthaler (im Bild) scheint aktuell in einer anderen Liga zu fahren und entschied alle fünf Rennen dieses Winters für sich. Kein Wunder, dass die 27-jährige Passeirerin damit die absolute Topfavoritin auf den WM-Titel ist. „Momentan liegt mir die Rolle der Gejagten. Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viel Routine bekommen und kann mit Druck umgehen. Außerdem geht derzeit alles leicht von der Hand, ich bin locker drauf und das ist wohl auch der Grund, warum alles aufgeht. Zu meiner stärksten Konkurrentin zähle ich natürlich meine Teamkollegin Greta (Pinggera). Aber auch Ekaterina Lavrenteva darf man nie vergessen. Man hat jetzt bei den letzten Rennen gesehen, dass sie einen brutalen Ehrgeiz hat und ganz vorne mitmischen will“, sagt Lanthaler.

Pinggera glaubt an die mögliche Titelverteidigung

Titelverteidigerin bei den Frauen ist die von Lanthaler angesprochene Greta Pinggera. Kampflos will sich die Laaserin nicht ergeben, die in dieser Saison zwei zweite und zwei dritte Plätze zu Buche stehen hat. „Ich habe im Sommer meinen Servicemann gewechselt und deshalb war es zu Beginn nicht ganz einfach. Die Bahn in Latzfons liegt mir aber und wenn wir die Materialprobleme in den Griff bekommen, dann kann ich sicher schnell sein. In den Trainings habe ich mir jedenfalls ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Evelin (Lanthaler) geliefert, die für mich die absolute Topfavoritin ist. Die WM in Latzfons wird sicherlich ganz toll, weil sich der Verein sehr engagiert und ein schönes Event auf die Beine stellen wird“, meint Pinggera. Ob es für die 24-Jährige zum neuerlichen Gewinn der Goldmedaille reicht, wird man am Wochenende sehen.

Bei den Doppelsitzern möchten Rupert Brüggler/Tobias Angerer WM-Gold verteidigen. Die beiden Österreicher haben in diesem Winter auch den Weltcupauftakt in Kühtai gewonnen. Gleich drei Weltcupsiege gingen indessen auf das Konto von Patrick Pigneter/Florian Clara, darunter auch bei der letzten Etappe in Deutschnofen. Kein Wunder, dass die beiden aktuellen Vize-Weltmeister nun auch WM-Gold ins Visier genommen haben. Den Teamwettbewerb gewann vor zwei Jahren die österreichische Mannschaft in der Besetzung Tina Unterberber – Thomas Kammerlander – Rupert Brüggler/Tobias Angerer.

Foto: Christoph Gruber

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